Wer schon einmal auf einen Therapie- oder Klinikplatz gewartet hat, weiß dass es bis zum Erstgespräch mehr als drei Monate dauern kann und bis zum tatsächlichen Behandlungstermin fast ein halbes Jahr. Während sich Ärzte und Therapeuten also wenig Gedanken um ihre Arbeitsplätze machen müssen, ist diese Wartezeit für Menschen emotionalen oder seelischen Erkrankungen, z.B. Depressionen, oft eine große Herausforderung. Um diese schwierige Zeit zu überbrücken, aber auch begleitend zu einer Therapie oder nach deren Ende, spielen Selbsthilfegruppen – wie Emotions Anonymous – eine wichtige Rolle.
Wie aber findet jemand in Not überhaupt zu einer Selbsthilfegruppe. Wenn dieser Mensch weiß, dass er nach einer sogenannten „Selbsthilfegruppe“ sucht, dann findet er bei NAKOS, der Nationalen Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen, eine Gruppe in seiner Region.
Was aber, wenn er oder sie noch gar keine Orientierung hat, noch gar nicht weiß, was ihm oder ihr guttun könnte, wo überhaupt Hilfe zu finden ist? Wenn diese Person nur weiß „mir geht es schlecht“, „ich bin depressiv“, „ich bin allein“, „allen anderen geht es gut“ und „ich traue mich nicht, mit anderen darüber zu reden“?
Psychische und seelische Erkrankungen dürfen nicht länger tabuisiert werden. Darüber muss man reden können. Und die Menschen, die darunter leiden, dürfen nicht alleine gelassen werden. Dies ist das Ziel vom Aktionsbündnis Seelische Gesundheit, dem sich nicht nur NAKOS, sondern über 180 weitere Mitglieds-organisationen angeschlossen haben, die gemeinnützige Ziele verfolgen. In diesem Bündnis sind unter anderem der gemeinnützige Verein Mut fördern e. V., auf dessen Initiative der MUT-Atlas zurückgeht.
Wir empfehlen jeder lokalen EA-Gruppe, sich bei den regionalen Selbsthilfekontaktstellen wie SEKIS oder KISS listen zu lassen. Wir empfehlen ebenfalls, Flyer, Kontaktkarten oder Ähnliches bei Therapeuten, Kliniken oder Ärzten vor Ort auszulegen. Und dies soll sicher nicht dazu dienen, diesen Ärzten, Therapeuten oder Kliniken durch unsere Flyer und „unseren guten Namen“ Patienten, Klienten, Kunden oder Arbeit zu verschaffen. Es geht ausschließlich darum, als eines von vielen Angeboten zur Selbsthilfe von Menschen wahrgenommen zu werden, denen es schlecht geht, und die Unterstützung dringend brauchen.
Darüber hinaus steht es jeder lokalen EA-Gruppe frei, sich bei anderen Plattformen eintragen zu lassen, sofern diese den Leitlinien von EA entsprechen. So ist z.B. die Leipziger EA-Gruppe beim Bündnis gegen Depression in Leipzig zu finden, wie der untenstehende Screenshot vom 8. August dieses Jahres zeigt. Auch zahllose Gruppen der Anonymen Alkoholiker sind im MUT-Atlas zu finden und wir sehen wirklich keinen Grund dafür, warum EA hier nicht auch vertreten sein sollte.


Die Gruppensprecherversammlung hat deshalb am 28.06.2025 auf dem Treffen der deutschsprachigen Emotions Anonymous in Schwäbisch Hall beschlossen, EA Deutschland mit allen Gruppen (nicht „Loners“), die nichts dagegen haben, in den MUT-Atlas eintragen zu lassen. Jede EA-Gruppe, die dies nicht möchte, kann sich – ohne weitere Begründung – jederzeit durch eine Mail an meetingliste(ät)ea-selbsthilfe.net davon ausnehmen lassen.
Der erste Eintrag wird im Oktober 2025 erfolgen, deshalb bitten wir um Rückmeldung bis zum 30. September, wenn eure Gruppe nicht im MUT-Atlas aufgeführt werden soll.
Auch nach dem 30. September könnt ihr eure Gruppe jederzeit wieder entfernen oder wieder aufnehmen lassen.
Eure Intergruppe der Emotions Anonymous Deutschland